Rückblick auf den 13. Deutschen Seniorentag 2021Wir. Alle. Zusammen. Für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

Rückblick auf den 13. Deutschen Seniorentag 2021

Wir. Alle. Zusammen. Für ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

Corona bedingt fand der Seniorentag nur digital statt. Viele Veranstaltungen wurden aufgezeichnet, auch die Festveranstaltung, in die der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus dem Schloss Bellevue live zugeschaltet wurde und den 13. Deutschen Seniorentag eröffnete. Die Festveranstaltung fand im Kuppelsaal des Hannover Congress Centrums ohne Publikum statt und wurde per Livestream im Internet übertragen.

Der Bundespräsident betonte, dass es in der aktuellen Krise nicht nur auf den Staat, sondern auf jeden Einzelnen ankomme. Er dankte den älteren für ihre Solidarität und die Verantwortung, die sie in der Zeit der Pandemie auf sich genommen haben und rief dazu auf, gemeinsam zu handeln. Deshalb sei das Motto des diesjährigen Seniorentages gut gewählt: Wir. Alle. Zusammen.

Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil machte in seinem Grußwort deutlich, wie unverzichtbar das ehrenamtliche Engagement der Älteren sei: „Ohne die Generation 60 plus geht wenig, sehr wenig in unserer Gesellschaft.“

In einer Podiumsrunde, an der u.a. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und Regionspräsident Steffen Krach teilnahmen, diskutierten sie, was für ein gutes Älterwerden nötig ist: Treffpunkte und Räume für ehrenamtliches Engagement, Mobilitätsangebote, generationsübergreifende Wohnmöglichkeiten, digitale Erfahrungsorte, wohnortnahe Unterstützungsangebote und sowie bessere Rahmenbedingungen in der Pflege. Eine differenzierte, teilhabe-orientierte Seniorenpolitik müsse in den Kommunen mit Leben gefüllt werde, ergänzte die Staatssekretärin des Familienministeriums, Juliane Seifert.

Der Theologe Prof. Dr. Reimer Gronemeyer warf einen Blick auf die Frage, wie Altersbilder das Miteinander der Generationen beeinflussen. Er forderte einen Aufbruch hin zu mehr Sorge füreinander: „Helfen, da sein für den anderen in jeder Lebenssituation und in jedem Alter! Wir brauchen uns gegenseitig – als Bürgerinnen, als Freunde, als Nachbarin.“

In einer anderen Gesprächsrunde „Die Endlichkeit des Lebens“ stand die Frage nach dem Älterwerden und Sterben und die Frage, was ein gutes Leben ist, im Mittelpunkt. Dazu sagte die Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Annelie Keil: „Der Tod ist gegenwärtig. Das ist keine Frage des Alters.“ Und Henning Scherf, der frühere Bremer Bürgermeister ergänzte: „Wir müssen das, was wir noch können, wertschätzen und dürfen es nicht kaputt reden lassen.“

In der Gesprächsrunde „Hoch hinaus und stets in Bewegung: warum Bewegung glücklich macht“ setzte sich Prof. Dr. Ingo Froböse, Sportwissenschaftler an der Sporthochschule Köln, für mehr Bewegung im Alltag ein: „Man sollte Wege bewusst suchen und sich freuen, Bewegung in den Alltag einzubauen. Bewegungspunkte zu sammeln ist etwas anderes als Sport, aber in der Wertigkeit nicht zu unterschätzen. Bewegung tut einfach gut.“

Den Abschluss des digitalen Programms im Kuppelsaal bildete eine Lesung mit der ehemaligen Bischöfin Dr. Margot Käßmann. Sie las aus ihrem Buch „Freundschaft, die uns im Leben trägt“ und betonte, wie wichtig Freundschaften und menschliche Begegnungen gerade in Krisenzeiten seien: „Auch wenn Du älter bist, heißt es ja nicht, dass Du nicht neue Freundschaften finden kannst. Es zu wagen, neue Beziehungen einzugehen – dazu möchte ich alle Menschen ermutigen.“

Die neue BAGSO-Vorsitzende, Dr. Regina Görner, und ihr Vorgänger, Franz Müntefering äußerten sich hoffnungsvoll, dass der nächste Deutsche Seniorentag wieder live stattfinden kann – mit persönlichen Begegnungen, lebendigem Austausch und gemeinsamen Erleben.

Das hoffen wir alle. Leider kommt die Chance, den Seniorentag in unserer Landeshauptstadt wieder zu erleben, kommt so schnell nicht wieder.

Hannoversche Erklärung

Wir. Alle. Zusammen.

Zum 13. Deutschen Seniorentag hat die BAGSO gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden eine Erklärung im Namen der älteren Generation veröffentlicht. Unter dem Motto „Wir. Alle. Zusammen.“ versteht sich die Hannoversche Erklärung als Apell und als Selbstverpflichtung der älteren Generation, sich mitverantwortlich an der Lösung der anstehenden gesellschaftlichen Aufgaben zu beteiligen. Die Erklärung beschreibt die wichtige Rolle der Älteren für Wohlstand und sozialen Zusammenhalt und nimmt die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Blick.

www.bagso.de/publikationen/hannoversche-erklaerung/