Jetzt sind wir bundesweit bekannt!Liberale Senioren in der "heute show"

Jetzt sind wir bundesweit bekannt!

Liberale Senioren in der "heute show"

Der Zeitungsartikel zu dem Thema „Fahrschein gegen Führerschein – nicht mit uns!“ hatte es in die bundesweiten Publikationen geschafft, sodass die Redakteure des ZDF auf ihn aufmerksam wurden. Sie haben mich angerufen und mich um ein Interview gebeten für die „heute show“, dem Satiremagazin des ZDF. Ich habe ohne zu zögern zugesagt und nach wenigen Tagen kam das Team der Produktionsfirma angereist. An der Marienkirche in K.B. hatte ich zuvor ein passendes Ensemble von Gebäuden mit pittoreskem Ambiente gefunden, wo gedreht werden konnte und wir unsere Autos werbewirksam präsentieren konnten.

Die Vorbereitungen waren durch ständige Wetterwechsel, Glockengeläut und Passanten sehr aufwendig und zeitraubend, zumal die Temperaturen von 2 bis 4 ° C es allen Beteiligten nicht leicht machten. Damit Licht und Ton stimmten, wurde dem Regisseur einiges abverlangt. Als alles stimmig war, konnte der Reporter seine provozierenden Fragen den vier anwesenden Liberalen Senioren stellen, die dann mehr oder weniger ernsthaft bis satirisch beantwortet wurden. Reporter und Interviewpartner haben sich kongenial ergänzt.

Im fertigen Filmbetrag konnte man dann auch die Gruppe sehen, die alles ins Rollen gebracht hatte: die jugendlichen Politiker von „Pimp your town“. Ich hatte den Eindruck, sie konnten mit den provozierenden Fragen des Reporters nicht so viel anfangen, und sie haben uns Senioren nicht wirklich ernst genommen und nicht versucht, sich in unsere Situation hineinzuversetzen.

Die letzte Szene war eine Idee, die ich schon in meinem Zeitungsartikel beschrieben hatte. Also bin ich mit zwei gut gefüllten Einkauftüten und einer Großpackung Toilettenpapier in Altwarmbüchen in die Straßenbahn gestiegen. Ich ging schon gebückt und mit schlurfendem Gang zum Waggon, als mich der Reporter bat, ihm meinen Autoschlüssel zu geben, den brauche ich ja nun nicht mehr. Wehmütig gab ich den Schlüssel ab, und ich schickte einen letzten Wunsch gen Himmel: „Oh, Lord, won’t you buy me a Mercedes-Benz!“

Dieses war in der Tat der letzte Song von Janis Joplin – drei Tage später lebte sie nicht mehr. Damit steht fest: Für uns, die im ländlichen Raum leben, ist der Tausch keine Option. Wir Liberale Senioren lassen uns unsere Auto-Mobilität / Bewegungsfreiheit nicht nehmen.