Waldökologie und Waldökonomie

Waldökologie und Waldökonomie

Anlässlich unserer Mitglieder-Versammlung Mitte März hat der Staatssekretär a.D., Dr. Christian Eberl, einen Gastvortrag gehalten zum Thema „Der Einfluss des Klimawandels auf den aktuellen Waldzustand in Nordwestdeutschland und künftige Maßnahmen für den Erhalt von stabilen Waldökosystemen“.

Dr. Eberl war Staatssekretär unter Hans-Heinrich Sander im Umweltministerium und wurde kürzlich von Frau Otte-Kienast, Ministerin für Landwirtschaft und Forsten, in den Waldbeirat berufen. Er ist nicht der einsame Rufer im Walde, sondern gehört zu 13 Organisationen, die die Ministerin bei ihren Maßnahmen beraten, die aufgrund der außergewöhnlichen Lage nötig wurden. Wassermangel, Sonne und Schädlinge sowie später auftretende Nässe und Sturm verursachten in Niedersachsen Waldschäden in nie gekanntem Ausmaß. Waren zunächst nur Fichtenwälder im Mittelgebirge betroffen, verschlechterte sich der Zustand inzwischen auch in den Kiefern-, Buchen- und Eichenwäldern. Das fortdauernd sehr warme und trockene Wetter führte zu 10.000 Hektar baumloser Fläche und vielen Millionen abgestorbener Bäume.

Dr. Eberl weiß, wovon er spricht, denn er ist Politiker, Wissenschaftler und Waldbesitzer.  Klimaveränderungen lassen sich über längere Zeitreihen weitgehend gesichert darstellen und prognostizieren. Aktuelle Witterungsereignisse in Verbindung mit den langfristigen Trends führen in ersten Regionen zu massivem Waldverlusten. Durch große Mengen von Schadholz ist der Holzmarkt zusammengebrochen.

Für den zukünftigen Waldaufbau und die Zusammensetzung der Baumarten lassen sich keine gesicherten Prognosen erstellen. Unter dem Gedanken der wirtschaftlichen Aufforstung gibt es Überlegungen, die Douglasie, kein heimischer Baum, auf Grund ihrer Robustheit und großen Anpassungsfähigkeit anzupflanzen. Bei Aufforstung muss immerhin in Zeiträumen von 50 – 60 Jahren gedacht werden. Dr. Eberl resümierte, das sei für Forstbetriebe eine schwierige Situation, denn in den betroffenen Regionen sind die bereits jetzt eingetretenen Schäden eine existenzielle Gefährdung.