Fahrschein gegen Führerschein –Nicht mit uns!

Fahrschein gegen Führerschein –

Nicht mit uns!

Bus und Bahn statt Auto – das will die Region Hannover den Senioren schmackhaft machen. Dieses Thema hatten wir schon vor einem Jahr im Regionsvorstand der FDP diskutiert, es war damals ein Vorschlag der JuLis. Die Liberalen Senioren haben ihn mehrheitlich abgelehnt. Heute ist es wieder ein Vorschlag von Jugendlichen, diesmal vom Politikprojekt „Pimp your town“, und jetzt machten CDU und SPD daraus einen Antrag in der Region. Wer als Rentner seinen Führerschein abgibt, erhält ab 2021 eine für ein Jahr gültige Seniorennetzkarte für Üstra und Regiobus. Was für ein Tausch!? Was haben die Jugendlichen gegen die ältere Generation? Denken sie, die Senioren beherrschen das Autofahren nicht mehr? Wer möchte, kann am Fahrsicherheitstrainings teilnehmen, das wir mit dem ADAC anbieten.

Kürzlich stand ich mittags in Großburgwedel und wollte mit dem Bus nach Neuwarmbüchen zurückfahren. Da musste ich feststellen, dass ich zur Mittagszeit zwei Stunden auf den nächsten Bus warten musste. Auf ein Taxi hätte ich mehr als eine halbe Stunde warten müssen. Mit dem eigenen Auto dauert die Fahrt 10 Minuten, und das trotz Tempo 30, die Geschwindigkeit, die jetzt überall präferiert wird.

An der Endhaltestelle in Altwarmbüchen fährt mittags der Bus nur stündlich. Dort kann ich mir die Wartezeit mit ein paar Drinks im nahen Kiosk vertreiben. Beispiele dieser Art gibt es bestimmt in allen Gegenden der Region.

Warum CDU und SPD dieses Thema bereitwillig aufgegriffen haben, ist doch klar: Nach Ende der Berufstätigkeit steigen die Menschen häufiger ins Auto, weil das tägliche Pendeln mit Bus und Bahn zur Arbeitsstelle entfällt. Und diesen Trend will die Region umkehren, damit nicht noch mehr Fahrgäste dem ÖPNV abhandenkommen.

Die Region sollte aber auch bedenken, dass die Landbevölkerung ihre Einkäufe oft in der nächsten Ortschaft erledigen muss. Wenn ich dann mit drei Einkaufstüten und zwei Großpackungen Toilettenpapier in den vollbesetzten Bus einsteige, bin ich dort ein gerne gesehener Fahrgast, besonders bei Regenwetter, von meiner Mühsal ganz zu schweigen.

Wie froh war ich doch, als sie vor vielen Jahren mein erstes eigenes Auto bekam. Ich waren unabhängig vom ÖPNV, konnte zu jeder Tages- und Nachtzeit fahren und außerdem ansteckungsfrei zur Arbeit kommen. Und jetzt wollen SPD und CDU mir diese Vorzüge wieder nehmen? Nie und nimmer!