Immer die Radfahrer!

Immer die Radfahrer!

Dieses Filmlustspiel mit Heinz Erhardt aus den 60er Jahren habe ich damals im Kino mit Vergnügen gesehen. In dieser Epoche lag meine Schulzeit, und ich musste das Fahrrad immer benutzen, ob Sommer oder Winter, in Regen, Sturm oder Schnee. Schulbusse oder den ÖPNV gab es bei uns noch nicht. Damals hat sich bei mir ein siebter Sinn für die Gefahren des Straßenverkehrs entwickelt, eine Sensibilität, die den heutigen Radfahrer anscheinend fehlt.

Wenn ich heute mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs bin, fällt mir oftmals auf, wie rücksichtslos, ja verkehrsgefährdend manche Radfahrer sich im Straßenverkehr verhalten. Sie fahren auf Radwegen in der verkehrten Richtung, geben beim Abbiegen keine Handzeichen, schauen sich dabei auch nicht um. Sogar auf Gehwegen fahren sie oftmals zu schnell und klingeln dabei Fußgänger zur Seite.

Radfahrer fühlen sich oftmals wie die moralischen Könige des Straßenverkehrs und verhalten sich entsprechend, ihre Fahrräder stoßen keine CO2-Emissionen aus, deshalb meinen sie, sie tun mehr für die Umwelt als andere Verkehrsteilnehmer.

Wenn wir in der Zeitung lesen, dass wieder ein Radfahrer beim Abbiegen von einem Auto erfasst worden ist und dabei getötet wurde, ist das ein bewegendes Schicksal. Diese Situation zu erleben, wünschen wir niemandem. Dabei würde umsichtiges Fahren aller Verkehrsteilnehmer und mehr Sensibilität für Gefahrensituationen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und Unfälle dieser Art vermeiden.

Wenn Autofahrer manchmal die Radfahrer, die auf der Straße fahren, anhupen, sind sie meistens im Recht: Radfahrer müssen die Wege mit dem „blauen Schild“ grundsätzlich benutzen, auch wenn der Weg uneben ist oder durch Wurzelaufbrüche holprig wurde. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde Isernhagen ein Fahrradkonzept entwickeln lassen und es der Öffentlichkeit vorgestellt. Dann werden die Wege immer komfortabler zu befahren sein. Die Realisierung wird Jahre dauern. Es wäre schön, wenn ich sie noch erleben würde!