Sinkende Löhne, konstante Renten

Sinkende Löhne, konstante Renten

So kommen die Rentner gut durch die Corona-Krise. Auf Grund des Rentenrechts kann den Rentnern nicht viel mehr passieren als eine Nullrunde. Darauf müssen sich die Rentner einstellen, denn durch Kurzarbeit sind die Löhne in diesem Jahr stark geschrumpft. Dank der guten Kontakte der Liberalen Senioren zur Deutschen Rentenversicherung können wir heute schon von einer Vorausberechnung berichten, die eine Rentenerhöhung in 2022 von knapp 5 % prognostiziert.

Eigentlich hätten die Renten in 2021 durch die millionenfache Kurzarbeit um 4 % sinken müssen, aber seit der Finanzkrise 2009 verhindert die Rentengarantie eine Reduzierung der Renten. Auch eine verminderte Rentenerhöhung im Folgejahr 2022 zum Ausgleich der unterbliebenen Kürzung im Vorjahr bleibt den Rentnern dieses Mal erspart. Das geht auf eine Sonderregel zurück, die Union und SPD wegen der Krise beschlossen haben.

Weil sich die Rentenkasse nun schneller entleert als geplant, muss der Beitragssatz früher erhöht werden. Zum 1. Januar 2023 müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer den höheren Satz von 19,3 % hälftig tragen. Die derzeit noch üppige Finanzreserve der Rentenkasse von rund 36 Mrd. Euro wird wegen der wachsenden Lücke wischen Einnahmen und Ausgaben nur noch bis 2022 ausreichen; vor einem Jahr hätte sie noch bis 2024 gereicht.

Gerecht verteilt werden die finanziellen Lasten der Pandemie zwischen den Generationen damit nicht. Dass sich die Position der Rentner in Relation zu den Beschäftigten verbessert, zeigt auch die zu erwartende Entwicklung des Rentenniveaus. Sie setzt die Rente ehemaliger Durchschnittsrentner ins Verhältnis zum jeweils aktuellen Durchschnittslohn. Von bisher 48,2 % steigt das Rentenniveau demnach 2021 auf 49,8 % und bis 2023 sogar auf 51 %. Die Regierung hatte eigentlich ein sinkendes Rentenniveau erwartet und daher 2018 eine Haltelinie in Höhe von 48 % beschlossen. Diese Sonderregel bleibt nun bedeutungslos.

Noch besser als die Rentner im Westen haben es die Rentner im Osten. Die Deutsche Rentenversicherung hat errechnet, dass durch die Ost-West-Angleichung der Renten die Steigerungen im Osten bis 2024 um einen drei viertel Prozentpunkt höher ausfallen. So können die Rentner beruhigt auf das Weihnachtsfest schauen.